Hessens Dachboden. Sammeln? Oder kann das weg?
Alltagskultur ist alles was wir nutzen und tun. Zeugnisse des täglichen Lebens finden sich in unseren persönlichen Gegenständen, bei der Arbeit, in unseren Kellern und auf dem Dachboden. Manches wird überflüssig, manches behält über Generationen seinen Wert.
Die Sammlung des Freilichtmuseums Hessenpark beinhaltet ca. 200.000 Objekte und stellt ein Archiv der Alltagskultur dar. Neben einem Einblick in die Vielfalt der Sammlung, steht auch die wissenschaftliche Bearbeitung der Objekte im Fokus. Wie bestimmen Restaurator*innen das Alter von Gebäuden? Und was sollte als Nächstes gesammelt werden? Diese und andere Fragen werden in der Ausstellung gemeinsam mit den Besuchenden beantwortet.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen

Interviewmitschrift Niederwalgern, den 20.09.2019 – Interview geführt von Julia Rice
Interviewpartner*in und Spender*in: Hildegard und Konrad Böth, Mühlackerstraße 7, 35096 Niederwalgern
Objekte: 2 Trachtenpuppen (männliche Puppe: Hessenkittel / weibliche Puppe: Marburger evangelische Tracht der unverheirateten Mädchen), Wechseltracht für das Mädchen, Brautschmuck, 2 Tischdecken, 2 Kitzel, Konfirmationskleid und 2 Urkunden
Biographische Daten:
- Das in 1780 erbaute und somit älteste Gebäude des Hofes war Wirtschaftsgebäude und Hofeinfahrt des alten „Fränkischen Gehöfts“. Ergänzend wurde in den Jahren 1904 (Stall gegenüber dem neuen Wohnhaus), 1910 die Scheune gegenüber der alten Hofeinfahrt und im Jahre 1911 das neue Wohnhaus erbaut.
- Ab 1891 befand sich im Wohnhaus die Kassenstube der Raiffeisenbank; Heinrich Böth (Urgroßvater von Konrad Böth) war hier bis 1914 als Rechner beziehungsweise Geschäftsführer tätig
- Ihm folgten in den Jahren darauf:
- Jakob Böth (Bruder von Konrad Böth) 1915
- Konrad Böth (Bruder von Jakob Böth) 1916-1945
- Jakob Böth (Vater des heutigen Konrad Böth) 1946-1983
- Konrad Böth (jetziger Bewohner) 1984-1997
- Die Kassenstube verblieb bis 1960 im Wohnhaus der Familie Böth, bis die Bank schließlich in ein eigenes Gebäude umziehen sollte
- Die heutigen Bewohner Hildegard geb. Fischer (*26.03.1951) und Konrad Böth (*05.12.1950) leben gegenwärtig alleine in dem Anwesen und halten die Gebäude mit viel Einsatz und Liebe instand
- Hochzeitsdatum: 09.03.1973
- Konrad Böth ist eines von drei Kindern von Frau Elfriede Böth geb. Becker (*04.04.1929 in Fronhausen – †10.12.2017 in Niederwalgern) und Herrn Jakob Böth (*21.10.1920 – †27.12.1999)
- Elfriede Böth ehelichte Jakob Böth am 19.02.1950 und zog von Fronhausen auf den Hof nach Niederwalgern; sie war fortan als Hausfrau und im landwirtschaftlichen Betrieb tätig
- Das soziale Umfeld der Familie Böth wurde als sehr positiv beschrieben. Die Familie ist seit jeher aktiv mit dem Dorfleben verbunden und beschreibt eine noch immer intakte Nachbarschaft; die Nachbarschaft wird als „gut bürgerlich“ beschrieben
- Elfriede Böth (Trachtenpuppen, Konfirmationskleid) wurde mir von Hildegard Böth als eine lebensfrohe, der Familie immer zugewandte Person beschrieben, die ihren Gemüsegarten stets mit großer Hingebung pflegte; das Leben der Großfamilie spielte sich auch schon zu ihrer Zeit zum einem großen Teil in der gemütlichen Wohnküche ab
Objekte:
- Trachtenpuppen von Elfriede Böth
- Bei der weiblichen Puppe handelt es ich um die evangelische Marburger Tracht einer unverheirateten Frau
- Die Tracht wurde vermutlich Ende der 1960er Jahre in Fronhausen von einer ehemaligen Nachbarin der Elfriede Böth genäht (Name der Dame ist unbekannt)
- Der Stoff für die Tracht wurde, und das liegt nahe, im Trachtenladen Berdux in Marburg gekauft
- Die Herstellung der beiden Stülpchen jedoch, verortet Hildegard Böth in Moischt (Marburger Stadtteil), auch hier der Name der Näherin unbekannt
- Die männliche Puppe, die im Hessenkittel gekleidet ist, führt Hildegard Böth auf ihre Mutter Anna Fischer geb. Henz (*20.07.1920 – †12.10.2006) aus Damm zurück; wurde vermutlich ebenfalls Ende der 1960er Jahre genäht
- Der Hessenkittel könnte aber auch von Else Weidner geb. Becker hergestellt worden sein (Schwester von Elfriede Böth)
- Die Strickmütze könnte Anna Fischer selbst gestrickt haben
- Anna Fischer war selbst Trachtenträgerin der evangelischen Marburger Alltagstracht, legte diese jedoch vor dem Krieg ab (galt als unmodisch und zu warm)
- Zudem wurde die noch vorhandene Wechselkleidung der weiblichen Tracht ebenfalls übergeben, jedoch befinden sich die Puppe noch im Originalzustand und die Kleidung wurde nie „gewechselt“
- Die Puppen wurden schon immer in einer Glasvitrine im 1.Stockwerk des Wohnhauses aufbewahrt und sind deswegen in einem bemerkenswert gutem Zustand
- Die Trachten sind nie gewaschen oder irgendwie behandelt worden
- Objekte dienten somit der Erinnerung an die „Trachtenzeit“, durften aber, wenn auch vorsichtig, von den Kinder hin und wieder bespielt werden
- Brautschmuck aus Niederwalgern
- Brautschmuck (Kopf) und Sträußchen für den Bräutigam
- Schmuck geht vermutlich auf Konrad Böths Urgroßmutter Margaretha geb. Ruth (12.07.1867 – 05.1950) und den Urgroßvater Heinrich Böth (29.08.1866 – 30.11.1914) zurück
- Im Wohnzimmer der Familie steht ein Schrank, der eigens für Margaretha Böth gebaut wurde. In Form von Intarsien steht auf der linken Tür „Margaretha Ruth von“ und auf der rechten Tür „Niederwalgern 1890“ geschrieben.
- Zudem ist sie auf einer Fotografie, welche sie in der Marburger Tracht zeigt, abgebildet. Das Foto befindet sich hinter einer Glasscheibe und kann vor das Türschloss des Schrankes geschoben werden, um dieses dahinter zu verbergen. (Fotos des Schrankes liegen vor)
- Der Schmuck wurde vererbt und befand sich bis jetzt in einem Schrank, es können keine weiteren Angaben gemacht werden
- Konfirmationskleid von Elfriede Böth
- Der Gürtel ist nicht im Original dem Kleid zugehörig
- Es wurden zudem zwei Konfirmationsurkunden übergeben – die von Elfriede Böth und die ihres Mannes Jakob Böth
- Die Seide, aus dem das Kleid gefertigt wurde, stammt aus Frankreich und wurde ihr von ihrem Schwager Heinrich Deutsch mitgebracht, der vermutlich dort als Soldat stationiert war
- In Deutschland gab es aufgrund des Krieges keine solche Stoffe zu kaufen
- Kitzel aus Damm
- Geht auf die Großmutter von Hildegard Böths zurück: Katharina Henz geb. Debus aus Damm (14.05.1893 – 1.12.1971)
- Wurde zum Transport von Blechen, bestückt mit Broten und Kuchen, auf dem Kopf zum Backhaus genutzt
- Diente später als Wandschmuck und wurde von Hildegard Böth im Schrank aufbewahrt
- Tischdecken
- Wurden von Hildegard Böth in einem Schrank aufbewahrt, jedoch kann sie nicht mehr sagen, auf wen die Tischdecken zurückgehen


Anschließend wurde der im Putz enthaltene Kalk gelöst, sodass nur noch Sand, Lehm und Haar übrigblieben. Diese wurde ausgewaschen und durch verschiedene Siebe geschüttet, um die Anteile der verschiedenen Körnung zu ermitteln.

Mit der so entstandenen Mischung konnten brüchige Teile stabilisiert und die Ränder gesichert werden.


Die brüchigen Stellen der obersten Schicht wurden mit einer Mischung aus Kalk und Tierhaaren gefestigt. Man erkennt die weißen Ränder deutlich, was den Gesamteindruck stört.
Daher mussten die bearbeiteten Flächen farblich retuschiert werden. Hierzu wurden Aquarellfarben genutzt, weil sie bei Bedarf mich Wasser gelöst werden können. Dabei wurden verschiedene Farbtöne übereinander aufgebracht, um dem Originalmaterial so ähnlich wie möglich zu sein.
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Turnstile. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
