Geologischer Lehrpfad

Die Gesteinsschichten im Untergrund sind meist unsichtbar – sie beeinflussen unser Leben jedoch auf vielfältige Weise: Die Fruchtbarkeit unserer Böden ist maßgeblich von den mineralischen Bestandteilen des geologischen Untergrunds abhängig. Auch bei der Wasserversorgung und den verschiedensten Baumaßnahmen spielen geologische Faktoren eine große Rolle. Deshalb will das Freilichtmuseum auch elementare Zusammenhänge der erdgeschichtlichen Bedingungen anhand des Geologischen Lehrpfades darstellen.
Am Beginn des Lehrpfades stehen Schautafeln zu Themen wie Aufbau der Erde und Kreislauf der Gesteine. In einem zweiten Teil ist ein Durchgang durch die erdgeschichtlichen Epochen möglich, soweit sie in Hessen vertreten sind. Die Granite des vorderen Odenwaldes erinnern an die Urzeit der Erde und die Erstarrung der Glutflüsse unter der Erdoberfläche. Das Erdaltertum (von 500 bis vor 230 Millionen Jahren) repräsentiert in der altersmäßigen Abfolge Serizitgneise aus der Silurzeit, die im Vordertaunus zu finden sind und devonische Schiefer, Glimmersandsteine, Quarzite und Kalke aus dem Taunus. Dann folgen Karbonschiefer aus dem Lahngebiet, Sandsteine aus Osthessen und Konglomerate aus dem hessisch-thüringischen Grenzbereich, die der Permzeit zugerechnet werden.
Das Erdmittelalter (von 230 bis vor 65 Millionen Jahren) ist in Hessen nur durch die Triasformation vertreten. Sie umfasst Buntsandstein aus dem hinteren Odenwald und aus dem Reinhardswald, Muschelkalke aus dem Diemelland und der Vorderröhn sowie Keupersandstein aus dem Netragraben. Jura- und Kreidezeit können nicht gezeigt werden, weil damals das Gebiet des heutigen Hessens Festland war und keine Ablagerung stattfand.
Die Erdneuzeit (vor 65 Millionen Jahren bis heute) ist vertreten durch Gesteine aus der Tertiärzeit. Dabei handelt es sich um Korallenkalke, aber auch um weiche Sandsteine aus der Wetterau und insbesondere um Basalte. Letztere haben in Hessen nicht nur im Westerwald, am nördlichen Odenwaldrand und im Knüllgebirge eine Bedeutung; sie bauen den gesamten zentralen hessischen Gebirgsstock, den Vogelsberg, auf. Er ist als die größte zusammenhängende Basaltmasse Europas anzusehen. Am Ende des Lehrpfades steht eine Sandsteinsäule aus Rockenberg (Wetterau), die aus einem jungen, noch nicht ganz verfestigten Feinsandsediment besteht.
Ergänzende Informationen zum Thema und speziell zur Natur- und Kulturlandschaft des Taunus werden in einer Dauerausstellung im Haus aus Anspach (Baugruppe Rhein-Main) erläutert.




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